• Fachbeitrag

7 Schritte, damit Arbeiten im Home-Office effizient gelingt

Was empfiehlt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales am 19. Juni um hybride Arbeit sicher und gesund zu gestalten und inwiefern die Arbeitsschutzregel 6 Bildschirmarbeit (Juli 2024) dies konkretisiert? Die Empfehlungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zum hybriden Arbeiten bieten Unternehmen einen Leitfaden zur erfolgreichen Umsetzung hybrider Arbeitsmodelle. Ziel ist es, Flexibilität und Work-Life-Balance zu verbessern und sichere Arbeitsumgebungen zu schaffen. 7 Schritten sind dafür laut Arbeitsschutz-Experte Michael Schurr nötig.

Hybrides Arbeiten im Homeoffice und Büro

Schritt 1: Gemeinsames Verständnis schaffen
- Begriffe, Anwendungsbereiche und Ziele definieren 
- Ein gemeinsames Verständnis und klare Ziele für mobile Arbeit erleichtern die Einführung. Zu den Zielen zählen:
- Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben 
- Verringerung des Pendelns 
- Wiedereingliederung nach Krankheit 

Wichtig ist, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer der mobilen Arbeit freiwillig zustimmen.

Schritt 2: Geeignete Aufgaben bestimmen
- Mobile Bildschirmtätigkeiten festlegen: Kriterien sollten festgelegt werden, um zu beurteilen, welche Tätigkeiten mobil erledigt werden können. Dabei müssen berücksichtigt werden:
- Datenschutz 
- Anwesenheitserfordernisse 
- Technische Anforderungen

Schritt 3: Zeitliche Rahmenbedingungen festlegen
Arbeitszeiten und Anwesenheit: Bestimmen Sie, wie viel Zeit maximal mobil gearbeitet werden darf und an welchen Tagen Anwesenheit im Büro erforderlich ist. Auch Regelungen zur:
Erreichbarkeit: Planbarkeit der Präsenzarbeit bei Desk
Sharing sind notwendig.

Schritt 4: Kostenregelungen treffen
Transparente Vereinbarungen zur Kostenübernahme: Klare Regeln zur Kostenübernahme für Arbeitsmittel und Arbeitsschutz sind wichtig. Der Arbeitgeber trägt grundsätzlich die Kosten, aber auch „Bring your own device“-Modelle sind möglich. 

Schritt 5: Gefährdungsbeurteilung durchführen
Sicherheit und Gesundheit gewährleisten: Eine Gefährdungsbeurteilung stellt sicher, dass auch bei mobiler Arbeit gesunde und sichere Arbeitsbedingungen herrschen. 

Schritt 6: Beschäftigte informieren und unterweisen
Wissen schützt. Beschäftigte müssen über ihre Pflichten und Rechte bei mobiler Arbeit informiert und entsprechend unterwiesen werden, damit sie ihre Arbeitsbedingungen selbst mitgestalten und einhalten können. 

Schritt 7: Maßnahmen auf Wirksamkeit kontrollieren und anpassen
Kontinuierliche Verbesserung Maßnahmen sollten regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft und an die sich ändernden Gegebenheiten angepasst werden. Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten.

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet Arbeitgeber zur Fürsorgepflicht, unabhängig von den Arbeitsräumen, d.h. auch gültig bei Homeoffice. Zur effektiven Umsetzung wird ein multilokales Display-Kompetenz-Training empfohlen, das Mitarbeiter befähigt, ihre Arbeitsbedingungen selbst zu analysieren und zu dokumentieren. Dieses Training sollte detailliert in betrieblichen Regelungen festgelegt werden. Die Gefährdungsanalyse wird gemeinsam mit internen und externen Fachkräften durchgeführt, um passende Maßnahmen zu entwickeln.

Der Beitrag ist ein Auszug eines (längeren) Vortrags von Michael Schurr, der sich zu den Arbeitsschutz, Ergonomie und Lebensqualität mit einer ausgeglichenen Work-Life-Balance berät (www.lq4you.de).