• Fachbeitrag

Alles steht und fällt mit der richtigen Position des Bildschirms

Ein optimal gestalteter Bildschirmarbeitsplatz ist ein fein austariertes Zusammenspiel aus ergonomischer Ausstattung, durchdachter Raumgestaltung und einer bewusst eingenommenen Körperhaltung. Im Zentrum steht der Stuhl, denn er bildet die Basis für gesundes Arbeiten. Ein höhenverstellbarer Bürostuhl mit einer an die S-Form der Wirbelsäule angepassten Rückenlehne unterstützt den Körper langfristig und beugt Beschwerden vor. Beide Füße sollten flach auf dem Boden stehen oder alternativ auf einer Fußstütze ruhen.

Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz

Der Bildschirm bleibt jedoch das zentrale Arbeitsmittel. Viele Menschen unterschätzen, wie stark sich ein schlecht positionierter Monitor auf Nacken, Augen und Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Besonders wichtig ist daher, dass der Bildschirm weder zu klein noch zu groß ist. Bei sehr großen Monitoren oder Doppelbildschirmlösungen kann es sinnvoll sein, den Hauptbildschirm exakt mittig zu platzieren und weitere Anzeigen leicht angewinkelt aufzustellen. Dadurch lässt sich vermeiden, dass der Kopf ständig seitlich gedreht wird. Auch die Farbtemperatur spielt eine Rolle: Warmes Licht am Abend kann die Augen schonen und den natürlichen Schlafrhythmus weniger stören als kaltes, bläuliches Licht. Die Anordnung der Arbeitsmittel auf dem Schreibtisch beeinflusst ebenfalls die Ergonomie. Häufig benötigte Gegenstände wie Notizblock, Stifte oder Telefon sollten sich in Griffweite befinden, während seltener genutzte Materialien etwas weiter entfernt liegen dürfen. Eine aufgeräumte Fläche fördert nicht nur die Ordnung, sondern auch die geistige Klarheit – ein Aspekt, der in kreativen und konzentrierten Arbeitsprozessen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wer viel tippt, profitiert möglicherweise von einer geteilten Tastatur, die eine natürliche Handhaltung unterstützt. Bei der Maus können vertikale Modelle oder ergonomisch geformte Geräte vor Überlastung der Handgelenke schützen.

Die Raumgestaltung rund um den Arbeitsplatz darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Eine gute Belüftung verbessert die Konzentrationsfähigkeit, während Pflanzen das Raumklima positiv beeinflussen und zugleich für visuelle Entspannung sorgen. Auch akustische Bedingungen spielen eine Rolle: In offenen Büros können Trennwände, Teppiche oder schallabsorbierende Elemente helfen, störende Geräusche zu reduzieren. Im Homeoffice lohnt es sich, gezielt eine ruhige Ecke zu schaffen, die klar vom privaten Bereich getrennt ist, um Fokus und Wohlbefinden zu fördern.

Ein besonders wichtiger, oft vernachlässigter Faktor ist der regelmäßige Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitshaltungen. Stehphasen, kurze Dehnübungen und kleine Wege – etwa zum Wasserholen – wirken sich unmittelbar positiv auf den Körper aus. Idealerweise wird ein Arbeitsrhythmus etabliert, der aus kurzen Fokusphasen, aktiven Pausen und bewusster Erholung besteht. Ergonomisches Arbeiten endet also nicht bei Möbeln und Geräten, sondern umfasst auch die Art, wie wir unseren Arbeitstag strukturieren.Wer schließlich regelmäßig mit dem Laptop arbeitet, sollte darauf achten, dass dessen Mobilität nicht zulasten der Körperhaltung geht. Eine Kombination aus Ständer, externer Tastatur und ergonomischer Maus verwandelt den Küchentisch vorübergehend in einen Arbeitsplatz.

Text: Redaktion ErgonomieMarkt