Innovatives Design in Lernumgebung
Alte Post – Neue Sendung
An einer Ecke, schräg zur Karl-Marx-Straße im quirligen Bezirk Neukölln liegt die denkmalgeschützte „Alte Post”. Mit ihrer markanten roten Backsteinfassade prägt sie seit 1899 das Viertel. Die Seitenfronten sind mit mächtigen Giebeln versehen und zu den beiden Straßen ausgerichtet. Große, teils halbrunde Fensterfronten mit Stilelementen der Renaissance sowie aufwändige Gestaltungselemente aus verschiedenen Epochen machen das Gebäude zu einem zentralen Blickfang. Heute werden keine Briefe mehr von hier in alle Welt versandt, sondern internationale Studierende finden ihren Weg hierher, um sich in diversen Studiengängen auszubilden zu lassen. Auf drei Etagen hat die Unternehmensgruppe Global University Systems (GUS) für ihre private Hochschule BSBI 5.000 Quadratmeter gemietet, um eine innovative Lernwelt für 1.200 Studierende und rund 200 Verwaltungsangestellte zu schaffen. In der GUS, die weltweit 32 Marken unterhält, 89 Standorte in 48 Städten auf 450.000 Quadratmetern betreibt, findet die Suche, der Umbau und die Gestaltung von Bildungseinrichtungen auf höchstem professionellem Niveau statt. Sowohl das Management als auch die akademische Leitung haben ihre Anforderungen, nach denen die Entscheidung für einen neuen Standort getroffen wird.
”Stop, breathe and think about the environment...”
Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien bei jeder Auswahl ist die Nachhaltigkeit, berichtet Roy Lavian, Head of Property Development bei GUS. Der Architekt sieht in der Wieder- und Weiterverwendung von bestehenden Gebäuden und ihrer Layouts eine wichtige neue Architekturbewegung. ”Wenn man Verantwortung für den Planeten Erde und die Umwelt übernehmen will, dann muss man das tun, auch wenn man ein paar Kompromisse eingehen muss.” So wurden im BSBI Campus viele der bestehenden Büros erhalten, Innenwände übernommen und Bodenbeläge belassen, statt alles neu aufzuteilen, rauszureißen oder neu aufzubauen. Im Campus ist gemeinsam mit den Möbeln von Kinnarps ein harmonischer Mix aus moderner Ästhetik und nachhaltigem Design entstanden, der alle Nutzer und Nutzerinnen sofort wohlfühlen lässt. Bestehende Strukturen und Materialien wurden bewahrt und wiederverwendet. „Das Hauptziel ist die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks“, sagt Roy Lavian. Dieser Ansatz des „Reuse“ ist mehr als nur eine Modeerscheinung; es ist ein Statement.
In diesem Zusammenhang spielt auch die Entscheidung für Kinnarps eine Rolle. Kinnarps konnte mit seinen hochwertigen, langlebigen und zugleich flexiblen Produktpalette überzeugen. So sind die Tische, wie z.B. der Foldex, modular und mobil konzipiert, sodass sie leicht an verschiedene Bildungsszenarien angepasst werden können. Sie sind mit Rollen versehen und können problemlos an andere Orte gebracht oder zur Seite geklappt werden. Die Auswahl beim Tisch Origo fiel den Entscheidern ebenfalls leicht, denn ein Haken an der Seite ermöglicht es den Studierenden ihre Handtaschen direkt bei sich aufzuhängen, was den sicheren Komfort erhöht. Sofas, wie z.B. die Serie Fields, kommt ebenfalls in verschiedenen Modulen, mit Sesseln, Sofas, Hockern und Tischen daher, die leicht in verschiedene Bereiche adaptiert werden können. Stühle in der Kantine, wie der Anagram, können zum Reinigen des Bodens am Tisch aufgehängt werden.
Neben der Produktpalette überzeugte die Entscheider aber auch das Zusammenspiel mit dem Kinnarps-Team: ”Die Zusammenarbeit mit unserem Ansprechpartner bei Kinnarps war sehr harmonisch, er hat immer verstanden, was wir wollten und brauchten”, betont Roy Lavian.
Dass die Kinnarps Möbel so mobil sind, hat auch den Vorteil, dass sie das Konzept der Innenarchitektur unterstützen. Hier hat man sich an der Praxis von Fitnessstudios orientiert, wo alle drei bis sechs Monate die Anordnung der Geräte verändert wird, um Langeweile bei den Besuchern zu vermeiden. In Anlehnung an diese Methodik wird versucht, das Mobiliar in Klassenzimmern regelmäßig umzustellen, damit die Lernumgebung für die Studierenden, die mehrere Jahre für ihren Bachelor-Abschluss dort verbringen, stets interessant und motivierend bleibt.
Instagrammable
Kinnarps hat alle Bereiche von den Klassenräumen, über die Mittel- und Wartezonen, die Lounges, die Cafeteria und die Büros eingerichtet. Die Studierenden möchten, dass es schön aussieht, wo sie studieren. ”Wir haben darauf geachtet, dass viele Bereiche „instagrammable“ sind und wir unseren Studierenden auch eine visuelle Plattform bieten, auf der sie ihre Erlebnisse teilen können”, berichtet Roy Lavian.
Bildungsräume wie moderne Bürodesigns
Gleichzeitig wurde die Bildungseinrichtung in Richtung moderner Bürodesigns entwickelt. Die private Hochschule weckt keinerlei Erinnerung mehr an alte Unis, deren Einrichtung mit weißen Tischen und schwarzen Stühlen auf grauem Boden man noch vielerorts kennt. Stattdessen will sie Vorreiter in Sachen Design und Funktionalität sein: ”Bei uns befinden sich die Studierenden in Bildungsräumen, die modernen Büroflächen ähneln und somit auf ihre künftige Arbeitswelt vorbereiten”, ergänzt Lavian.
Durchdachtes Farbkonzept
Auch das Farbkonzept trägt zu diesem neuen Eindruck bei. Bei der Vermittlung von Wissen spielt auch das Ambiente eine entscheidende Rolle. Ein häufiges Szenario: Schüler und Lehrer verschieben Möbel, was oft zu einem chaotischen Gesamtbild führt. Ein innovativer Weg, um diesem Chaos entgegenzuwirken, gingen Roy Lavian und sein Team im BSBI. Anstatt sich auf die traditionellen weißen Möbel zu verlassen, die oft als eintönig und sogar ermüdend empfunden werden, setzen sie auf Farbvielfalt. Die Klassenzimmer wurden in der harmonischen Farbkombination Pfirsich, Koralle und Grau sowie in anderen Räumen Blau, Hellblau und Grau gestaltet. Eine Mischung der Stühle ergibt immer ein vorteilhaftes Gesamtbild und ist zugleich freundlich und anregend. Auch in den anderen Bereichen wurde das Konzept von Rot und Blau aufgegriffen – Rot spiegelt die Farbe des Backsteingebäudes, das sein Licht durch die Fenster wirft, wider und Blau nimmt die Farbe des BSBI-Logos auf. Die umfangreiche Farbauswahl des Kinnarps Colour Studios (KCS) lässt viele Farbvariationen zu. Auch die Oberflächen der Konferenztische und Schrankmodule von Space sind nicht weiß. Es wurden edle, dunkle Oberflächen gewählt, obwohl sie mehr Pflege benötigen. Auch dies ist ein Statement. Viele Studierende und Lehrkräfte verbringen mehr Zeit in der Hochschule als zu Hause, da ist der Wunsch nach einer angenehmen wohnlichen Atmosphäre ausschlaggebend, und so wurde sich im Rahmen des Farbkonzepts für das Design und gegen die Praktikabilität entschieden.
Kein Wunder, dass sich alle hier wohlfühlen und Erweiterungspläne am Standort schon im Gespräch sind.