- Fachbeitrag
Die richtigen Schutzhandschuhe für jede Gefährdung
Sicher geschützt
Die europäische Normung unterscheidet verschiedene Handschuhtypen, die jeweils auf spezifische Risiken ausgerichtet sind. Der am weitesten verbreitete ist der mechanische Schutzhandschuh nach EN 388. Er schützt vor Abrieb, Schnittverletzungen, Reißen und Durchstich – typische Gefahren in Montage, Metallverarbeitung oder Handwerk.
Für Tätigkeiten mit chemischen Stoffen oder Mikroorganismen kommen Handschuhe nach EN 374 zum Einsatz. Sie bestehen meist aus Nitril, Neopren oder PVC und dichten zuverlässig gegen Flüssigkeiten und Gase ab. Wo hohe Temperaturen, Funkenflug oder Flammen auftreten, greift die Norm EN 407: Sie regelt den Schutz gegen thermische Risiken, etwa beim Schweißen, Gießen oder in der Metallbearbeitung. Für spezielle Schweißarbeiten wiederum gilt EN 12477, die besondere Anforderungen an Hitzebeständigkeit und Schnittschutz stellt. Auch Kältearbeit birgt Gefahren. Handschuhe nach EN 511 schützen vor Kontakt- und Durchleitungskälte sowie vor eindringendem Wasser. Im Bereich der Elektrotechnik wiederum kommen isolierende Handschuhe nach EN 60903 zum Einsatz, meist aus Naturkautschuk gefertigt, um den Kontakt mit elektrischer Spannung zu verhindern. Für den medizinischen und hygienischen Bereich schließlich sind Einmalhandschuhe nach EN 455 und EN 374 vorgeschrieben. Sie bestehen aus Latex, Nitril oder Vinyl und dienen dem Schutz vor Kontaminationen und Infektionen – in Laboren, Kliniken oder der Lebensmittelverarbeitung.
Die Auswahl des geeigneten Schutzhandschuhs ist keine Nebensache, sondern ein zentraler Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung. Entscheidend ist zunächst, welche Gefahr besteht: Schnittverletzung, chemische Einwirkung, thermische Belastung oder elektrische Spannung? Ebenso wichtig sind Dauer und Intensität des Kontakts – ob kurzzeitig oder dauerhaft.
Text: Redaktion ErgonomieMarkt




