• Fachbeitrag

Diese 9 Punkte machen die Unterweisung sicher

Der Gesetzgeber verpflichtet Unternehmen, die sichere Arbeit für Beschäftigte zu gewährleisten. Unter anderem soll dies durch Unterweisungen passieren. Wenn eine solche Unterweisung nicht durchgeführt wurde oder fehlerhaft ausgeführt wurde, drohen Arbeitsunfälle und natürlich auch Bußgelder, die von Behörden ausgesprochen werden können. Ebenso kann es sein, dass die BGs die Übernahme der Kosten verweigert und die Beiträge erhöht werden.

Sicherer Umgang mit Leitern durch Unterweisungen

In diesen Punkten sollten die Beschäftigten unterwiesen werden:

1. „Die Leiter darf keine Beschädigungen aufweisen. Weder an den Holmen oder an den Sprossen. Und auch nicht an den Auflageflächen oder den Stützen. Wenn Sie Beschädigungen, wie Risse, Sprünge oder fehlende Teile feststellen, räumen Sie die Leiter weg und melden Sie sich bei Ihrem Vorgesetzten. Sie erhalten von uns Ersatz.“

2. „Die Leiter muss ebenso schmutzfreie Sprossen oder Stufen haben. Wenn die Sprossen oder Stufen verschmutzt (zum Beispiel durch, Nässe, Dreck, Öle oder Fette) sind, benutzen Sie die Leiter auf keinen Fall. Sie erhalten Ersatz. Oder Sie befreien zuerst die Leiter von der Verschmutzung.“

3. „Ebenso müssen Sie festsitzendes Schuhwerk mit einer guten Sohle tragen. Die Schuhe müssen verschnürt sein und dürfen in keinem Fall stark verschmutzt sein. Sie könnten sonst abrutschen.“

4. „Stellen Sie sich sicher auf die Leiter. Lehnen Sie sich nicht zu weit vor, zurück oder zur Seite. Wenn die Leiter nicht für ihre Arbeiten geeignet ist, melden Sie sich bei uns. Wir können Ihnen eine passende Leiter zur Verfügung stellen.“

5. „Auf weichem Boden verhindern lastverteilende Unterlagen ein Einsinken. Nutzen Sie diese auf jeden Fall, wenn die Leiter einsinkt. Gummiaufsätze oder Stahlspitzen vermeiden ein Wegrutschen und einseitige Holmverlängerungen erlauben ein sicheres Aufstellen auf unebenem Boden oder Treppen.“

6. „Handelt es sich um Anlegeleitern, muss auch der Anlagepunkt am oberen Ende korrekt gewählt sein. Spanndrähte, Glasflächen, Tore und sonstige bewegliche Teile sind nicht sicher. Hier dürfen keine Anlegeleitern angelegt werden. Wände sind geeignet.“

8. „Je nach Anlegeleitermodell muss ein Anstellwinkel zwischen 60 und 76 Grad beachtet werden. Neuere Modelle verfügen über einen integrierten Neigungswinkelanzeiger. Alternativ kann eine Ellenbogenprobe durchgeführt werden, bei der man einen Ellenbogen im rechten Winkel seitlich vom Körper wegstreckt. Die gedachte Linie zwischen Fuß und Ellenbogen entspricht in etwa dem richtigen Anstellwinkel. Lesen Sie dafür immer die Bedienungsanleitungen bzw. lassen Sie sich immer von einer befähigten Person bei Unklarheiten einweisen.“

9. „Beim Einsatz im Verkehrsbereich, eventuell in Verkehrswegen von Flurförderfahrzeugen, auf dem Hof oder im freien Gelände sind wirksame Absperrungen oder Sicherungsposten auf dem Boden erforderlich. Sperren Sie den Arbeitsbereich ab. Falls Sie unsicher sind, lassen Sie sich von einer befähigten Person einweisen. Beginnen Sie aber auf keinen Fall auf der Leiter zu arbeiten.“

Es gibt sicherlich noch einige Punkte mehr, die bei Ihnen im Betrieb selbst eine Rolle spielen. Die oben genannten sind aber allgemeingültig. Prüfen Sie daher auch immer Ihre Gefährdungsbeurteilung.

Leiterunfälle, meistens Abstürze, können in jeder Situation und in jedem Arbeitsumfeld vorkommen, sollten sie aber nicht. Jeder ist einer zu viel. 

Text: Redaktion ErgonomieMarkt