• Fachbeitrag

Dem Unternehmen steht eines der bemerkenswertesten Jahre bevor

Mit gerade mal 16 Mitarbeitern, die 80 Schuhpaare täglich fertigten, ist Atlas vor genau 115 Jahren an den Markt gegangen. Heute beschäftigt das Dortmunder Familienunternehmen weltweit über 1.450 Menschen, produziert 2,7 Millionen Paar Sicherheitsschuhe im Jahr – und hat sich vor allem weiterentwickelt: von einer Schuhfabrik hin zum Thought Leader im Bereich Innovation und Fußgesundheit. ErgonomieMarkt hat einen exklusiven Einblick der Geschäftsführung erhalten, warum das Jahr 2025 bei Atlas außergewöhnlich wird.

Fotos: Atlas

115. Jubiläum bei Atlas

„Man könnte meinen, dass Atlas in seiner aktuellen Ära besonders zukunftsgerichtet ist“, sagt Hendrik Schabsky, 31 Jahre alt und bereits Geschäftsführer des Familienunternehmens in fünfter Generation. „Aber eigentlich ist Future is now seit jeher unser Motto. So waren wir schon immer. Nur merkt man das momentan ganz stark. Ich glaube, in unserem Jubiläumsjahr haben wir so viele digitale, nachhaltige und branchenprägende Innovationen auf dem Markt wie nie zuvor.“ Der junge CEO hat sich eigenen Angaben zufolge drei Themen besonders auf die Fahne geschrieben: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Verantwortung. Mit diesen Megatrends und wichtigen Werten seiner Zeit möchte Schabsky Atlas vom Markt abgrenzen. „Wir gehören zu Europas größten Sicherheitsschuhherstellern“, erklärt der Geschäftsführer. „So soll das auch bleiben. Dafür müssen wir aber auch etwas tun. Deshalb haben wir in diesem A+A-Jahr wieder einiges an Neuheiten im Köcher.“

Rückblick. Im 115. Jahr seines Bestehens hat Atlas bemerkenswerte Meilensteine vorzuweisen. Die im Jahr 1910 gegründete „Unnaer Schuhfabrik“ fertigte Schutzschuhe damals vorwiegend für den Bergbau und die Stahlindustrie. Der Strukturwandel im Ruhrgebiet brachte neue Herausforderungen – und neue Chancen. Atlas verlagerte den Fokus auf die produzierende Industrie, entwickelte Lösungen für die Automobil-, Bau- und Chemiebranche und zog 1972 nach Dortmund um.

Heute steht Atlas für High-End-Sicherheitsschuhe, die in über 450 Modellen sämtliche denkbaren Bereiche und Anforderungen abdecken. Bemerkenswert: Seine Wertschöpfungskette hält der Hersteller fast vollständig in eigener Hand. Die Schuhschäfte entstehen in der eigenen Tochterfabrik in Brasilien, die Sohlen spritzt Atlas am Hauptquartier Dortmund aus MPU, einem multifunktionalen Polyurethan, und verbindet Sohlen und Schäfte selbst. „Wir geben Qualität nicht aus der Hand“, versichert Schabsky, „darauf ist Atlas extrem stolz.“

In den vergangenen Jahren hat der Sicherheitsschuh-Riese so immer wieder neue Maßstäbe in der Branche gesetzt. Zum Beispiel mit einer neuen Technologie zur Einsparung von Primärrohstoffen. Im eigens entwickelten Feststoffzudosierungsverfahren werden PU-Reste wieder dem Produktionskreislauf zugeführt, um den Materialeinsatz zu verringern – im Sinne der Wirtschaftlichkeit, aber auch im Sinne des Planeten mit seinen begrenzten Ressourcen. Im Jahr 2023 hat Atlas mit seinem allerersten Recycling-Sicherheitsschuh auf sich aufmerksam gemacht. Das Obermaterial besteht zu 92 % aus recycelten PET-Flaschen. 2024 folgte eine weitere digitale Innovation: Die Fit Insole ist Atlas`erste semi-orthopädische Einlegesohle. Mithilfe von Smart Technology kann sie in weniger als vier Minuten an das individuelle Fußbett angepasst werden. „Mit der Fit Insole und der zugehörigen Flowmould-Station haben wir eine komplett neue Kategorie im Einlegesohlenmarkt für Arbeitsschuhe geschaffen“, berichtet Schabsky. „Zusätzlich haben wir dem stationären Fachhandel einen USP geboten, wie er sich vom Online-Geschäft abgrenzen kann. Denn die Fit Insole kann man sich nur im Geschäft anpassen lassen – oder aber im eigenen Unternehmen. Wir kommen nämlich auch direkt in den Betrieb.“

Mit der „smarten“ Einlegesohle war Schabsky längst noch nicht fertig. Um auch den orthopädischen Bereich der Einlagen für Sicherheitsschuhe abzudecken, akquirierte der Geschäftsführer das aus „Die Höhle der Löwen“ bekannte Start-up Getsteps. 

Dieses ermöglicht es, auf digitalem Wege orthopädische Einlagen an die eigenen Füße anzupassen – ohne dass man den Weg ins Sanitätshaus oder zum Orthopäden auf sich nehmen muss. Außerdem entwickelte Atlas sein 3D-Scan-System zur Fußvermessung weiter und darf sich heute mit höchsten technologischen Standards brüsten.

2025 hat Atlas sich vorgenommen, alles zusammenzubringen. „Wir wollen weg vom Schu(h)bladendenken, in dem wir nur versuchen, die Einzelkomponenten eines Sicherheitsschuhs immer weiter zu optimieren“, erklärt Hendrik Schabsky. „Stattdessen wollen wir Fußgesundheit ganzheitlich betrachten.“ 

Neu im Jahr 2025 ist das Atlas Integral Foot System. Es unterstützt Träger im Rahmen von sechs Aspekten, ihre Fußgesundheit zu verbessern: Atlas bietet umfassende Maßnahmen zur Aufklärung an, wie z. B. den Blog deinfuss.de, entwickelt hochwertige Schuhe, produziert zahlreiche Lauf- und Zwischensohlen, ergänzt das System um die richtigen Arbeitssocken, stellt die optimale Passform über neueste 3D-Scantechnologie sicher und hat sein Einlegesohlen-Angebot massiv ausgebaut. Zu Letzterem zählt neben der semi-orthopädischen Fit Insole auch die Möglichkeit zu orthopädischen Einlagen mit Getsteps.

Atlas GmbH & Co.KG
44319 Dortmund