• Fachbeitrag

Im Winter ist die Betriebshyhgiene entscheidend für das Unternehmen

Im Winter rückt das Thema Betriebshygiene – und hier besonders die Händehygiene – stärker in den Fokus. Hände sind unsere wichtigsten Werkzeuge: Wir begrüßen uns mit ihnen, nutzen sie bei der Arbeit, beim Essen oder bei der Körperpflege. Dabei kommen sie ständig mit Oberflächen in Kontakt, auf denen sich zahlreiche Mikroorganismen wie Bakterien und Viren befinden. Diese können Erkrankungen wie Durchfall, Erkältungen oder Grippe auslösen. Das kann zu erheblichen Betriebsstörungen führen.

Die richtige Händehygiene

Für Unternehmen bedeutet das im Ernstfall Produktionsausfälle, Störungen im Betriebsablauf und Engpässe in der Verwaltung. Mit den richtigen hygienischen Maßnahmen lassen sich solche Risiken jedoch deutlich reduzieren.
Ein zentraler Aspekt ist die Ausstattung der Waschräume. Laut Vorgaben muss im Vorraum eines Toilettenbereichs für je fünf Toiletten oder Bedürfnisstände mindestens ein Handwaschbecken mit fließendem Wasser zur Verfügung stehen. Für je zwei Handwaschbecken sind zudem geeignete Seifenspender erforderlich. Während früher verschiedene Systeme wie Pulverseifen- oder Kippseifenspender verbreitet waren, haben sich heute nahezu durchgängig Seifencremespender etabliert, da sie eine einfache und hygienische Anwendung ermöglichen.

Auch beim Trocknen der Hände gibt es klare Empfehlungen. Die Arbeitsstättenrichtlinie (ASR 35/1–4) sieht Einmal-Handtücher als hygienisch sinnvollste Lösung vor. Alternativ sind auch Wärmelufttrockner zulässig, werden jedoch nicht in allen Empfehlungen berücksichtigt. In vielen Betrieben bewähren sich zudem Stoffhandtücher aus Restriktivspendern, die eine Mehrfachnutzung verhindern: Gebrauchte Handtuchabschnitte werden automatisch eingezogen und getrennt von der frischen Rolle aufbewahrt. Moderne Spender arbeiten sogar berührungslos über integrierte Sensoren.

Papierhandtücher bleiben dennoch die am weitesten verbreitete Lösung – sie sind praktisch, hygienisch und in unterschiedlichen Falzungen und Spendersystemen erhältlich. Wichtig ist hierbei eine ausreichende Entsorgung: Unter jedem Papierspender sollte ein Mülleimer stehen.Gerade im Winter sollte das Reinigungspersonal verstärkt auf den Verbrauch von Seife, Handtüchern und Desinfektionsmitteln achten. Viele moderne Spendersysteme verfügen über Füllstandsanzeigen, die das Nachfüllen erleichtern. Neben einer guten Ausstattung braucht es jedoch auch die Mitarbeit der Beschäftigten. Aushänge an Waschbecken, in Umkleideräumen oder an Schwarzen Brettern sensibilisieren für die Bedeutung der Händehygiene und erinnern an richtige Waschmethoden und wichtige Zeitpunkte für das Händewaschen – etwa nach dem Toilettengang, vor dem Essen oder nach dem Husten und Niesen.

Für wirksame Händehygiene reicht es nicht aus, die Hände kurz unter Wasser zu halten. Erst die Kombination aus gründlichem Einseifen, Verreiben, Abspülen und sorgfältigem Trocknen reduziert die Keimzahl effektiv. Ergänzend kann im Winter eine Händedesinfektion sinnvoll sein. Zwar ist sie nur im medizinischen Bereich, in der Lebensmittelproduktion und in der Gastronomie vorgeschrieben, doch ein zusätzlicher Desinfektionsspender im Waschraum kann den Infektionsschutz erhöhen. Auch hier helfen anschauliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um die richtige Anwendung sicherzustellen. Unternehmen, die ihre Waschräume bedarfsgerecht ausstatten, die richtigen Spendersysteme bereitstellen und ihre Beschäftigten aktiv an eine gute Händehygiene heranführen, leisten einen wichtigen Beitrag zum betrieblichen Gesundheitsschutz. Dadurch sinkt nicht nur das Infektionsrisiko in der Belegschaft – auch der Betriebsablauf bleibt stabil und Störungen durch krankheitsbedingte Ausfälle werden reduziert.

Wann Händewaschen besonders wichtig ist:

  • Bevor Sie eine Mahlzeit zubereiten oder essen Nach jedem Toilettenbesuch
  • bevor Sie Kontaktlinsen einsetzen oder entfernen
  • Nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen
  • Vor und nach dem Kontakt mit Kranken oder Verletzten
  • Auch zwischendurch die Hände waschen, wenn möglich nach Kontakt mir Treppengeländern, Türgriffen und  Haltestangen von Bus und Bahnen.

Das richtige Händewaschen

  • Hände unter fließendem Wasser anfeuchten.
  • Hände gründlich einseifen.
  • Die Seife auf dem Handrücken, den Handgelenken und zwischen den Fingern und auf den Fingernägeln verreiben.
  • Hände unter fließendem Wasser gut abspülen.
  • Hände sorgfältig abtrocknen.

Text: Redaktion ErgonomieMarkt