• News

Mit neuer Technologie auf dem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit

Mit dem wasserdichten und atmungsaktiven Gore-Tex Material hat Gore die Bekleidungsindustrie revolutioniert und ist nach wie vor führender Innovator im Bereich Performance-Bekleidung. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf denjenigen, die die persönliche Schutzausrüstung (PSA) für ihre professionelle Arbeit benötigen.

Nachhaltigkeitsstrategie-Formel

Seit knapp 40 Jahren implementiert das Unternehmen unterschiedliche Umweltprogramme, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Deren Ansätze fasst der Unternehmensbereich Gore-Tex Professional in einer Formel zusammen: Schutz x Produktlebensdauer = Performance. Schutz umfasst dabei zwei Aspekte – den Schutz der Menschen und den Schutz des Planeten. So hat Gore bereits seit Jahrzehnten den Verhaltenskodex für faire und sichere Arbeitsbedingungen an den eigenen Standorten implementiert. Die „Associates‘ Standards of Ethical Conduct (ASEC)“ des Unternehmens vereinen alle Richtlinien und Verfahren, die die Mitarbeitenden anhalten, ihre Geschäfte mit Integrität und im Einklang mit gesetzlichen und ethischen Vorgaben zu führen. Zum Schutz des Planeten verringert Gore den Umwelteinfluss durch Produktion und Distribution sukzessive – ohne dabei Abstriche bei der Produktlebensdauer und -performance zu machen. Um dies zu messen, arbeitet das Unternehmen mit zahlreichen international anerkannten Standards wie Standard 100 by Oeko-Tex, Bluesign System, Umweltmanagement ISO 14001 und Global Recycle Standard (GRS). Diese sorgen für Transparenz und damit auch für mehr Vertrauen bei Beschaffern und Endanwendern.

Langlebigkeit als wichtigster Treiber für Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Gore-Tex Professional konzentriert sich dabei auf die Langlebigkeit und Ökobilanz von Produkten – letztere betrachtet den gesamten Lebensweg eines Produktes von der Rohstoffgewinnung und Erzeugung über die Energieerzeugung und Materialherstellung bis hin zur Nutzung, Abfallbehandlung, bzw. endgültigen Entsorgung. Hierbei bietet die Nutzungsphase den eindeutig größten Hebel, an dem der Funktionsspezialist ansetzt: Je länger Produkte getragen werden, desto weniger müssen dieselben Produkte neu hergestellt werden und desto geringer ist daher auch deren jährlicher Umwelteinfluss. Gore-Tex Professional orientiert sich damit auch an der EU Waste Hierarchy, nach der die Vermeidung von Müll, sprich die möglichst lange Nutzung von Produkten, oberste Priorität hat. Wichtig auch für die Beschaffung: Die Investition in langlebige Bekleidung sowie die richtige Pflege verringern nicht nur den ökologischen Fußabdruck eines Produktes, sondern reduziert auch die Kosten für die Abwicklung einer Beschaffung, je langlebiger das Produkt ist.

Um neben der Langlebigkeit als wichtigsten Hebel die Auswirkungen auf die Umwelt weiter zu reduzieren, forscht Gore-Tex Professional an Materialien und Verfahren, die die CO2-Emissionen oder den Wasser- und Chemikalienverbrauch während der Produktion noch mehr senken. Anspruch des Unternehmens ist es, die Schutzfunktion der Materialien trotzdem dauerhaft zu erhalten und geforderte Standards zu erfüllen beziehungsweise überzuerfüllen.

Bedürfnisse von Nutzer und Umwelt berücksichtigen

Hier setzt auch die Entwicklung der Soft Gore-Tex Shell Technologie an: So ergab die Marktforschung bei Endverbrauchern, dass Arbeiter sich einerseits mehr Flexibilität bei der Arbeitskleidung und andererseits wasserdichte Kleidung wünschen, die nicht wie Regenkleidung aussieht und sich auch nicht so anfühlt. Ziel der Entwicklung der Soft Gore-Tex Shell Technologie war es daher, diesem Bedürfnis entgegenzukommen und gleichzeitig den Umwelteinfluss zu reduzieren – ohne den dauerhaften Wetterschutz, für den die Marke Gore-Tex steht, zu beeinträchtigen.

Bei der Herstellung der neuen 2- und 3-lagigen Soft Gore-Tex Shell Laminate setzt der Spezialist für Funktionsbekleidung auf recycelte PET-Flaschen. Durch ihren Einsatz im Oberstoff und Innenfutter werden der Anteil neuer Rohstoffe sowie der Verbrauch von Wasser und Energie deutlich reduziert. Auch die Produktionsverfahren tragen zu einem geringeren ökologischen Fußabdruck bei: So werden das Obermaterial und das Futter des 3-lagigen Soft Gore-Tex Shell-Laminats im Strickverfahren hergestellt. Es ist weniger energieintensiv als das Kette-Schuss-Webverfahren. Das eingesetzte Strickverfahren minimiert jedoch nicht nur die CO2-Emissionen, sondern ermöglicht auch ein angenehm weiches Hardshell Laminat – ein innovativer Aspekt auch auf Materialebene, da die Technologie damit erstmalig den Tragekomfort einer weichen Haptik, der sonst nur nicht wasserdichten Softshells vorbehalten war, mit der Wasserdichtigkeit eines Hardshells innovativ vereint.

Das Innenfutter des Laminats ist im Spinndüsenverfahren gefärbt. Bei diesem Verfahren wird der Farbstoff dem Polymer zugesetzt, bevor das Garn gesponnen wird. Das so gewonnene Garn ist dauerhaft tiefengefärbt und kann direkt zu einem Textil verstrickt werden. Da keine weiteren Färbeprozesse erforderlich sind, wird der Verbrauch von CO2, Wasser und Chemikalien erheblich reduziert. Laut Higg-Index verbraucht das Lösungsfärben bis zu 90 Prozent weniger Wasser als herkömmliche Färbemethoden. Der Chemikalienverbrauch wird um 60 Prozent und der CO2-Ausstoß um bis zu 58 Prozent reduziert. Darüber hinaus sind spinndüsengefärbte Textilien 10-mal lichtechter als herkömmlich gefärbte Textilien und verblassen weniger schnell.

Autor: Neilsen Reid, Produktspezialist bei Gore-Tex Professional

Blaue Jacke mit reflektierenden Streifen aus Gore-Tex-Material
Ein Mann steht im Regen. Er trägt eine Jacke aus Gore-Tex-Material und zieht sich die Kapuze ins Gesicht. Das Wasser perlt von der Jacke ab.

Fotos: Gore